Die Chance, einmal Musto Skiff zu segeln

Der Wille, einmal Musto Skiff zu segeln, packte mich, nachdem ich ein Video im Internet gesehen hatte. Ich nahm 2018 zum ersten Mal in Travemünde an einem Probesegeln teil und war begeistert. Als 2019 die Möglichkeit bestand, erneut an einem Treffen (diesmal in Eckernförde) teilzunehmen, musste ich gar nicht lange überlegen, um mir sicher zu sein, dass ich zusage. 

Der erste Tag des Musto Skiff Camps begann mit sehr viel Wind, weshalb wir uns ein Boot aufriggten und an Land Manöver übten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen legten wir ein Skiff in die Halle und schauten uns die Auswirkungen von Cunningham, Baumniederholer und Unterliekstrecker an. Als es dann am nächsten Tag bei etwas weniger Wind aufs Wasser ging, kenterte ich gleich nach der Hafeneinfahrt, weil mich der Wind und die Instabilität des Bootes wieder einmal überraschten. Nach mehreren misslungenen Aufrichtungsmanövern, gelang es mir weiterzusegeln und ich konnte ein Stück im Trapez segeln, bis die Böe vorbei war und ich nach Luv erneut kenterte. Ich brauchte wieder mehrere Versuche, bis ich das Boot aufgerichtet hatte und bat das Schlauchboot, mich gegen einen weiteren Testsegler auszutauschen. Die halbe Stunde, in der ich mehr im Wasser lag, als dass ich aufrecht segeln konnte,  hatte schon so viel Kraft gekostet, dass ich mich an Land erst einmal warm anzog und den anderen zusah. Nachdem alle wieder an Land waren, haben wir Videoaufnahmen angeschaut, die der extra für das Camp engagierte Trainer gemacht hatte. Diese wurden genau analysiert und Fehler wurden besprochen. Für den Nachmittag gab es nun für jeden etwas, was wir probieren konnten. Der Wind flaute allerdings so stark ab, dass es mehr ein Treiben als Segeln wurde. Nachdem die ersten Segler ihre Boote bereits zusammengepackt hatten, kam zu späterer Stunde doch noch etwas Wind auf und ein paar gingen wieder aufs Wasser. Wir segelten in den Innenhafen von Eckernförde, in dem die Sprottentage in vollem Gange waren und präsentierten unsere Schiffe, ohne zu kentern! Der letzte Tag, an dem wir ohne Trainer auf dem Wasser waren, hat nochmal Riesenspaß gebracht und im Anschluss durfte ich das Testboot für einen Monat mit zu mir in den Verein nehmen.

In der Zeit habe ich sehr viel gelernt und konnte auch bei mehr Wind segeln, ohne ständig im Wasser zu liegen.  Seit dieser tollen Zeit bin ich auch auf den anderen Schiffen in meinem Verein sehr viel besser unterwegs, weil sie im Vergleich zu einem Musto Skiff sehr stabil im Wasser liegen. Der Anfang dieser Saison war für mich der schönste seit langem und ich freue mich darauf, nächstes Jahr bei der Musto Skiff Weltmeisterschaft in Eckernförde die deutschen Segler anzufeuern. 

Jytte Meincke für die JA Redaktion